Pro Care als Wegbereiter: Vernetzung, Austausch und neue Perspektiven
Vorbeikommen, vernetzen, austauschen: Manches kommt erst ins Rollen, wenn man darüber spricht. Frank Kettner-Nikolaus war bei der Pro Care-Premiere im Februar 2025 dabei – und traf dort prompt auf einen passenden Kooperationspartner für sein Projekt „Exowege“.
20. Okt. 2025Teilen
Vernetzung, Austausch und neue Perspektiven für die Pflege
Ein afrikanisches Sprichwort besagt: „Wenn du schnell gehen willst, geh allein. Aber wenn du weit gehen willst, geh mit anderen.“ Messen können ein guter Ausgangspunkt sein, um sich gemeinsam auf den Weg zu machen, Lösungen zu finden und Neues auszuprobieren. Frank Kettner-Nikolaus war auf der Suche nach Kooperationspartnern, als er im Februar 2025 zur ersten Pro Care eingeladen wurde. Dort hielt der Geschäftsführer der Gesundheitswirtschaft Hannover e. V. Ausschau nach Unterstützung für ein besonderes Forschungsprojekt.
Mitstreiter für Forschungsprojekt gesucht
„Exowege“ untersucht, inwiefern der Einsatz von Exoskeletten den Alltag in Pflegeeinrichtungen erleichtern kann. „Bei früheren Studien ging es vor allem darum, wie sich die Technik auf den Körper auswirkt, biomechanisch“, erklärt Kettner-Nikolaus. „Uns geht es hingegen um gesundheitliche und wirtschaftliche Aspekte. Aber auch darum, ob die Beschäftigten die Technik annehmen und was sie von den Exoskeletten halten.“
Auf der Pro Care entdeckte der Geschäftsführer eine Veranstaltung, die wie für ihn gemacht schien: Carolin Mühle vom Hamburger Unternehmen Help Tech hielt eine Präsentation über ein Exoskelett, das speziell für Pflegekräfte konstruiert wurde.
Am Stand ins Gespräch gekommen
„Ich sprach sie direkt nach der Präsentation an und ließ mir das Exoskelett zeigen“, berichtet Kettner-Nikolaus. „Danach stand relativ schnell fest, dass Help Tech Kooperationspartner in unserem Projekt wird.“ „Exowege“ arbeitet mit zehn Pflegeeinrichtungen im Raum Hannover zusammen, die Skelette verschiedener Hersteller testen. In einer davon sind seit Sommer zwei elektromechanische „Helfer“ von Help Tech im Einsatz.
„Ziel ist es, dass wir Handlungsempfehlungen aussprechen können: Bei welchen Tätigkeiten ist die Technik hilfreich, wo eher hinderlich? Braucht es eher aktive oder passive Unterstützung?“, erklärt Kettner-Nikolaus und ergänzt: „Ob und wer damit arbeiten will, muss man sehen. Denkbar wäre auch, dass wir zum Beispiel Testcenter einrichten.“
„Zufallsbegegnungen haben großes Potenzial!“
Hätte er Help Tech nicht auch übers Internet finden können? Bestimmt. Doch die persönliche Begegnung hat ihren eigenen Reiz: Auf Messen kann man schnell und unkompliziert ins Gespräch kommen. „Die Wahrnehmung, die Feinheit der Kommunikation, das ist im direkten Kontakt was ganz anderes“, findet der Geschäftsführer.
„Über Körpersprache werden Informationen vermittelt, die über den Bildschirm nur eingeschränkt möglich sind. Und, ganz wichtig: Auf Messen entstehen zufällige Begegnungen beim Kaffee, die niemand planen konnte, die aber ganz großes Potenzial haben!“
Dass sich aus ihrem Vortrag direkt im Anschluss eine Zusammenarbeit ergeben würde, war auch für Mühle so nicht absehbar. „Für mich persönlich ist es das größte Lob, jemanden mit einer Präsentation neugierig machen zu können“, verrät die Business-Managerin. „Das Gespräch, das daraus entstanden ist, hat uns beide nachhaltig bereichert.“ Auch sie schätzt an Messen den direkten Kontakt. „Der persönliche Austausch in der Region war zuletzt spürbar rückläufig.“
Gezielt vorbereiten oder spontan ansprechen
Ihr Tipp für Neulinge, die mit Small-Talk und Networking wenig Übung haben: „Ich selbst bereite mich im Vorfeld gezielt vor: Ich recherchiere spannende Aussteller, informiere mich auf deren Websites und schaue mir potenzielle Gesprächspartner auf LinkedIn an. So gehe ich nicht unvorbereitet in ein Gespräch. Wer ein größeres oder konkretes Anliegen hat, sollte idealerweise vorab einen Termin vereinbaren – so ist sichergestellt, dass der richtige Ansprechpartner auch wirklich vor Ort ist.“
Kettner-Nikolaus ergänzt: „Einfach ansprechen! Man kann vorher den sogenannten Elevator-Pitch üben, dass man in zehn Sekunden sagen kann, wer man ist und woran man gerade arbeitet. Oft hat das Gegenüber dann schon eine Idee oder kennt wen, für den das interessant sein könnte.“
„Veranstaltung wie die Pro Care hat seit Jahren gefehlt“
Mühle ist sich sicher: „Ohne die Messe im Februar 2025 hätten wir viele Gelegenheiten verpasst, Teil spannender Projekte zu werden und neue Kundenkontakte zu knüpfen. Eine Veranstaltung wie die Pro Care hat im Norden bzw. Mitteldeutschland seit Jahren gefehlt.“ Für Kettner-Nikolaus steht bereits fest, dass die Gesundheitswirtschaft auch bei der nächsten Messe im Februar wieder dabei sein wird.
„Wir wollen die regionalen Synergien nutzen“, betont der Geschäftsführer. „Deswegen fahren wir nicht unbedingt zu Messen nach Süddeutschland: Wir wollen hier vor Ort Netzwerke knüpfen und ausbauen. Und auch Help Tech ist bereits für 2026 angemeldet.
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